Chor der Dankeskirche

Neue Probensaison und neue Konzertplanungen! Neue Sänger?

In der Dankeskirche in Rahlstedt-Ost tut sich was. Nach den Sommerferien startete der Chor in eine neue Probensaison. Im Zentrum der Proben liegen das gemeinsame Singen und die Freude an der Musik. Ein wichtiger Punkt innerhalb der wöchentlichen Probe am Dienstag in der Zeit von 20.00 Uhr – 21.30 Uhr ist auch die Geselligkeit und das Miteinander.

Entscheidend ist natürlich die Aufführung der Probenergebnisse. Diese werden in Gottesdiensten, zu den kirchlichen Festtagen und in Konzerten zum Ausdruck gebracht. Konzerte der Vergangenheit beinhalteten beispielsweise die Aufführung von Kantaten, Oratorien und a cappella Gesängen. Bei Probenwochenenden entstehen hier die Feinschliffe, wobei das Klönen und Beisammensein auch nicht zu kurz kommt. Für das Weihnachtsprogramm sind Werke der Komponisten Hammerschmidt und Vivaldi angedacht. Um ein facettenreiches Chorliteraturangebot abdecken und damit weiterhin einen Beitrag zum kulturellen Leben in Rahlstedt-Ost leisten zu können, wäre Nachwuchs oder Verstärkung durch erfahrene Sänger notwendig.

Ich würde mich als Chorleiterin freuen, wenn einer der Leser Lust bekommen hätte, im Chor der Dankeskirche mitzusingen. Sie sind jederzeit herzlich willkommen.

Friederike Schorling (Chorleiterin an der Dankeskirche)

Exzellente Unterhaltungsmusik in der Dankeskirche

Am Sonntag, dem 30.10.011 war das Blockflötenquartett „La Surprise“ mit den Musikerinnen Ebba Künning-Zeijl, Marina Bergmann, Hjördis Neumann und Anja Rothe in der Dankeskirche zu hören. Das Ensemble war wirklich eine Überraschung von der schönsten Art. Temperamentvoll, bestens intonierend und in ausgezeichnetem Zusammenspiel wurde den Zuhörern die Blockflötenfamilie vom Subbaß bis zur Sopranflöte mit Tanz- und Jazzstücken nahegebracht. Besonders plastisch gespielt war die Nachahmung einer Drehorgel im Stück „Aan de Amsterdamse Grachten“ von Peter Shott im Arrangement des versierten Blockflötenkenners Paul Leenhouts.

Ebba Künning-Zeijl verstand es immer, die Gruppe mit ihren sonoren Baßflötentönen zu führen, sogar für rhythmische Akzente zu sorgen durch sogenannte „Sputato“ Zungenstöße, die wie Schlagzeugbegleitung wirken.

Kaum vorstellbar, dass sich die Musikerinnen in dieser Zusammensetzung das erste Mal zusammenfanden „Aus reiner Freude am Quartettspiel„ wie Ebba Künning-Zeijl, Blockflöten- dozentin an der Hochschule für Musik in Hamburg betonte. Alle haben sich an dieser Hochschule kennengelernt und spielen in verschiedenen klassischen Ensembles. Zu wünschen seien Ihnen weitere Auftritte, die ihre hohe Musizierkunst noch stärker zur Geltung bringen könnten.

Herrn Alexander Zeidler ein herzliches Dankeschön, dass er durch seine Vermittlung den Zuhörern der Dankeskirche zu einem so hervorragenden Konzertgenuß verholfen hat.

Sabine Piening

 

Das Chorkonzert am 15. April 2012 in der Dankeskirche

Ein GLORIA liegt in der Luft. Ja, es ist das von Vivaldi. Gesungen vom Chor der Hamburger Dankeskirche, begleitet von einer Vielzahl von Gast-Musikern aus Hamburg und anderswo. Die Kirchenbänke sind spärlich besetzt, aber mit Blumen geschmückt. Der Abend ist früh. Das Konzert in etwa so kurz wie ein kurzer Gottesdienst.

Im Anschluss werden sich die Musiker an einem Buffet aus Mitgebrachten versammeln. Reden werden gehalten. Um die Titanic geht es da, um die Gefährlichkeit von Eisbergen. Um ein Hochseil und die Furcht vor dem Absturz. Fühlen sie sich in Gefahr, diese Sängerinnen und Sänger angesichts dessen, was sie gerade gemeinsam erschaffen haben? Haben sie Grund dazu? Es liegt auch etwas von der Erleichterung einer glücklichen Premiere in der Luft. Es scheint eine Erleichterung zu sein, die viele nicht wirklich im Plan hatten, mit der sie scheinbar nicht gerechnet haben. Als wäre die Musik, die gerade noch durch diese Körper gegangen ist einem Widerspruch abgetrotzt. Eine Musik, die eigentlich dazu gemacht ist, mit Dankbarkeit, Freude, Hingabe und auch Stolz zu erfüllen.

Es ist natürlich kein Geheimnis, ein Großteil derer, die hier musizieren, tun das nicht aus einer sog. Profession heraus, bedeutet profaner gesagt, bekommen kein Geld dafür, haben das (was?) nicht studiert, sind sicher Musiker aus Berufung, aber die Musik, das Singen sind nicht ihr “Beruf”. Wollte man über so etwas abstraktes wie eine musikalische Qualität dieses Konzertabends reden, dann würde man einerseits sich die Frage stellen müssen, welchen Maßstab man meint anlegen zu müssen – und gleichzeitig würde man sich selbst entlarven – denn dann hätte man nicht im geringsten verstanden, worum es hier eigentlich geht in diesem Konzert.

Was man feststellen kann: die Solisten finden ihre Königin in der Altistin Johanna Krödel, die mit dem Vivaldi so emotionsreich und mit so schöner Stimme vorträgt, dass man ihr noch viele Stunden zuhören möchte. Der gesamte Abend wird von seinem Musikalischen Leiter Alexander Zeidler beeindruckend konsequent zusammen gehalten.

Den ganz eigenen Zauber dieses Konzertabends aber kann man vielleicht am besten durch ein Bild umschreiben, das sich gegen Ende wie zufällig ergibt. Ein Lichtstrahl dringt in die Kirche ein, ruht leicht schwebend über den Musikern und deutet von dort, also vom Altar aus auf die Gemeinde der Zuhörer.

Ja, wir hören das GLORIA von Vivaldi, aber wir hören noch sehr vieles, was dahinter darunter und darüber liegt. Wir hören eine Geschichte von gemeinsamen Glauben getragen, durch ein gemeinsames Denken beflügelt. Wir hören einen alten Text. Wir kennen ihn bereits, haben ihn oft gehört. Das macht ihn umso spannender. Umso wichtiger der Akt, ihn hier im gemeinsamen Wieder- und Wiedersprechen und Singen gegenwärtig zu machen. Solches zu tun – dazu ist das Gebäude errichtet worden, in dem wir sitzen. Und viele und viele tausend Gebäude zuvor. Um gemeinsam am Leben zu sein und dieses Leben zu feiern.

Und wenn das alles so gut klingt wie an diesem frühen Sonntag Abend und mit den Stimmen des Dankeskirchen-Chors, dann ist dies hier vor allem ein Text über Dankbarkeit. Dass sich hier Menschen zusammentun und mit Liebe und Mühe ein so einmaliges wahrhaftiges Erlebnis kreieren. Und es ist ein Text über Hoffnung, dass sie es alle Eisberge und Hochseile eingerechnet, die sie vor sich aufragen sehen mögen, weiter und immer immer wieder tun werden.

Bericht des Zuhörers Dirk Schattner